Sauerkraut selber machen

Sauerkraut selber herzustellen ist gar nicht schwer.
Ich mag es sehr gerne und meine Familie zum Glück auch.
Die gesundheitlichen Vorzüge dieses Krautes sind nicht zu verachten.
Nicht nur, dass dieses milchsaure Gemüse mal so richtig in eurem Fastfood-verseuchtem Darm aufräumt….es ist gleichzeitig ein Turbobooster in Sachen Vitamine, vor Allem Vitamin C und Mineralstoffe.
Da wir im Winter gewohnt sind, unseren Vitaminhaushalt mit importierten Früchten zu decken, ist das doch mal eine wirklich gesunde, preiswerte, schmackhafte Alternative.
Jaaaaa……schäm……ich esse ja auch mal gerne bei MäcDoof…..aber immer weniger. Äh…eigentlich kaum noch.
Ich werde euch nicht mit hochwissenschaftlichen Texten langweilen, das könnt ihr selber machen….bei Wiki-Blöd oder Tante Gockel.
Die Devise heißt ja auch : SELBERMACHEN ! 😉
Ich habe für unseren 3-Personenhaushalt einen 10L-Topf angeschafft.
Das wird sich lohnen…..der Winter wird lang…. Alternativen für einen „Single-Haushalt“ hat Nina parat! 😉
Nun aufi…Sauerkraut….neeeee…..sorry…..Weisskohl kaufen. Also diese kleinen Kohlköpfchen, so etwa 1 kg schwer aus dem Supermarkt taugen nichts für euer Vorhaben. Zu teuer und zu hart. Besser zu den Riesen-Kohlköpfen greifen.
Ca. 3,5 kg schwer und supi geeignet fürs Sauerkraut machen. Bekommt ihr beim Gemüsehändler. Habe 2 Stück für den 10L Topf gebraucht.
Bevor ich mit dem Kohlschlachten ( 😉 ) beginne:
1) Den Topf gründlich reinigen.
Sterilität ist bei milchsauren Gemüsen nicht notwendig (anders als beim Einkochen). Aber Küchenhygiene ist natürlich selbstverständlich. Darauf achten, dass keine Spülmittelreste im Topf verbleiben….gründlich spülen! Zur Not in der Dusche, wenn der Topf nicht unter den Küchen-Wasserhahn passt.
2) Den geteilten Stein, den ihr später zum Beschweren benötigt,
habe ich aus Vorsicht doch mal für 10 min ausgekocht.

3) Den Kohl nun von den äußeren, beschmutzten Blättern befreien.
Um den Kohl, bzw. das Kraut später kneten zu können, braucht ihr eine Riesenschüssel.
Oder ihr nehmt eine Wäschewanne 😉 , aber bitte vor Gebrauch sauber schrubben oder eine Neue dafür anschaffen.
4) Jetzt geht’s an Schnibbeln…
Hebt die äußeren, großen Blätter auf zum späteren Abdecken im Topf.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, euren Kohl zu schneiden.
Die traditionelle Art wäre, mit einem Sauerkrauthobel zu arbeiten.
ACHTUNG FINGERCHEN!
Ihr könnt ihn aber auch fein schneiden mit einem geeigneten Messer und Holz/Glasbrett als Unterlage.
Wenn ihr aber eine Küchenmaschine besitzt und so ein faules Ferkel, wie ich es bin seid, so macht das! 🙂
Ihr solltet dafür allerdings so eine feine Scheibe haben, die eben feine Scheiben/Streifen schneidet.
Vorher müsst ihr den Strunk entfernen. Viertelt den Kohlkopf und entfernt den Strunk mit einem Messer.
Eines verspreche ich euch:
Nach spätestens 10 min. ist eure Küche vollständig versaut!!!!! Hahaaaaa…..

5) Salz…
Nachdem ihr nun den Kohl geschnitten habt, gebt ca. 1% Salz des Gesamtgewichtes hinzu. Bei 7KG Kohl wären das also 70 gr Salz. Zusätzlich habe ich eine halbe Tasse frische Buttermilch hinzu gegeben, um den Gärprozess zu beschleunigen. Dann heißt es kneten, kneten, kneten……..
Nach ein paar Minuten Fingertraining 😉 seht ihr, dass die Kohlmasse glasig wird und Saft austritt.
Das Volumen schrumpft etwa zur Hälfte. Dann heißt es: Portionsweise in den Topf füllen und…
6) ..stampfen stampfen stampfen…
Ich habe den Holzstampfer gleich mitbestellt im Set.
Nun merkt ihr schon, dass immer mehr Flüssigkeit im Topf entsteht. Das ist gut so, denn am Ende soll das Kraut ganz mit Flüssigkeit bedeckt sein.
Nun bedeckt ihr das gestampfte Kraut mit den ganzen Blättern, die ihr vorher separiert habt.
7) Beschweren & Schließen
Jetzt drückt ihr die ganze Masse nach unten, sodass Alles unter Flüssigkeit schwimmt.
Anschließend legt ihr die Beschwerungssteine auf den Kohl.
Es darf kein Kohlblättchen in der Luft hängen….alles muss unter der Flüssigkeit schwimmen…..
Nun füllt ihr den Gärring des Topfes mit Wasser. Anschl. setzt ihr den Deckel auf und füllt den Ring nochmal auf.
So ist das Ganze luftdicht verschlossen. Luft von Außen kann nicht in den Topf gelangen, aber die Gärgase von innen können nach außen „blubbern“. Den Topf lasst ihr dann für eine Woche bei Zimmertemperatur z.B. im Wohnzimmer/Küche stehen. Danach gehört er für etwa 6 Wochen in den Keller, bzw. an einen kühleren Ort. Ich habe den dekorativen Topf einfach im Esszimmer auf einen Schrank gestellt. Teddy passt auf…… 🙂 und hört nach 2 Tagen regelmäßig ein lustiges „Blubb“……
8) Lagern
Nach 7 Tagen ab in den Keller, für ca 6 Wochen…
9) Guten Appetit!
..nach ca. 7 Wochen (ab Abfülldatum) kann man das selbstgemachte Sauerkraut dann genießen!
TnT!
Tina’s Tipps:
-
NIEMALS in der ersten Woche den Deckel lüften und neugierig schauen! Ihr würdet den Gärprozess stören!
-
Immer kontrollieren, ob genug Wasser in der Rinne des Topfes ist.
-
Am Ende des Gärprozesses ein Drittel entnehmen, auch wenn ihr nicht alles
verbrauchen könnt.
Ein großer Teil des fertigen Sauerkrauts ist lange in einer luftdichten Kunststoffdose im Kühlschrank haltbar… für den Fall, dass ihr nicht alles auf Einmal aufessen könnt. Das ist besser, als alle paar Tage den Topf zu öffnen.
Hey Tina! Erst mal herzlichen Glückwunsch zu eurem sehr gelungenem Blog! Ich freue mich schon auf weitere so unterhaltsame Inhalte und einen Austausch in all den Dingen die ihr in euren Profilen angegeben habt. Denn das sind genau die dinge die mich ebenfalls interessieren.
Zum Sauerkraut machen und Milchsäurebakterie.
Es ist schön zu wissen, das man anscheinend noch nicht mal Salz braucht um, das Milleu für die milchsaure Bakterie herzustellen.
Sind eh starke Lebewesen die sich gern verbreiten und ja zu den guten gehören, die uns und der Pflanze nützlich sind.
Um auf Nummer sicher zu gehen kann man dennoch den Sauerkrautsaft mit max. 3% Kristallsalzlake (Auf jedenfall keines mit Rieselhilfe oder Jod oder sonstigem Quatsch der da nicht reingehört) anreichern, um das Milleu für diese Bakterie nicht unbedingt zu verbessern, dennoch ist die Milchsäurebakterie eine die in diesem Milleu unbesschadet zurecht kommt. Anerob, 3% Salzlake, beim Gären entsteht ja auch schon eine angenehme Temperatur die die Milchsäurebakterie in Schwung bringt, und der gute Zucker im Sauerkraut, wird auch gern genommen von den Lebewesen… Tolle sache das! Um also Hefebakterien keine chance zu lassen ist so ein bisschen Salzlake ne tolle Sache.
Da mein Weißkohl nicht so wollte werde ich das mal mit Wirsing probieren.
Korrektur: Hefepilze nicht Bakterien ..lol.. wenn schon Klugscheissern dann korrekt Meta ;D
Hallo Meta,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. 🙂
Man braucht schon Salz für Sauerkraut, schau mal unter Punkt 5).
Hierbei ist es nur so, dass das Kraut mit dem Salz gestampft wird und somit Flüssigkeit austritt.
Das ist dann quasi die Salzlake.
Anders ist es, wenn du Gemüsestücke, also z.B. Paprika milchsauer einlegst.
Da ja die Form erhalten bleiben soll und das Stampfen sinnigerweise ausfällt 😉 , wird das Ganze im Glas
mit Salzlake aufgegossen.
Auch hierzu gibt es am Wochenende einen Beitrag.
Schau doch mal wieder rein…. 🙂
LG, Tina